1. Evaluation an Schulen
Ausgangspunkt von Evaluation im Bereich Schule ist
eine systematische Sammlung, Analyse und Bewertung von Informationen
über die Arbeit an der Einzelschule vor Ort. Die Bewertung der
Informationen stellt die Grundlage von innerschulischen
Zielvereinbarungen dar.
Im Zusammenhang mit Evaluation ist zwischen schulinterner
und schulexterner Evaluation zu
differenzieren:
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Schulinterne Evaluation stellt einen systematischen Prozess an der einzelnen Schule dar, bei dem von den Beteiligten vor Ort selbst Informationen über unterrichtliche, personale und organisatorische Zusammenhänge gesammelt, diskutiert und beurteilt werden.
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Schulexterne Evaluation ist eine durch Vereinbarung oder Verpflichtung durchgeführte Sammlung, Analyse und Bewertung von Informationen über die einzelne Schule.
Zentrales Anliegen bei der Durchführung von interner und externer Evaluation ist die Anregung einer dauerhaften inneren Schulentwicklung. Auf Basis der im Rahmen von Evaluation gesammelten und beurteilten Daten sollten Leitbild, Schulprogramm und Ziele innerer Entwicklungsarbeit formuliert und gemeinsam umgesetzt werden. Die innerschulischen Umsetzungsbemühungen müssen durch ein externes Unterstützungsnetz flankiert werden. Nach einer ein- bis zweijährigen Umsetzungsphase ist zur Klärung der Frage, ob die gesetzten Ziele erreicht wurden, eine erneute Evaluation im Sinne einer Wiederholungsmessung vorzusehen.
2. Konzeption der wahrnehmungs- und wertorientierten Schulentwicklung
Das WWSE-Konzept
Wahrnehmungs- und wertorientierte Schulentwicklung ist ein in seinen
positiven Auswirkungen quantitativ und qualitativ evaluiertes
Entwicklungskonzept, das bislang an über 300 Schulen aller
Schularten umgesetzt
wurde.
Es ermöglicht sowohl die bedarfsorientierte Erarbeitung als auch
eine interne Sicherung von Schulqualität. Über die Konzeption kann
innere Schulentwicklung und Friedenserziehung fundiert werden.
Zunächst werden die tatsächlichen Bedürfnisse der Lehrkräfte der
einzelnen Schule ermittelt. Dies geschieht über die Wahrnehmung
einer idealen Schule und der Situation an der eigenen Schule.
Hierbei wird ein kurzer, empirisch abgesicherter Fragebogen, der
zentrale Gütekriterien der Schulqualitätsforschung enthält, anonym
eingesetzt.
Die aufbereiteten Wahrnehmungsergebnisse enthalten grundlegende
Hinweise auf die tatsächliche Bedarfslage an der Einzelschule auch
im Hinblick auf Friedenserziehung.
Über eine moderierte interne Diskussion und Analyse der Resultate
können Kollegien passgenaue Ziele innerer Schulentwicklung und
Friedenserziehung eigenständig festgelegen und in konkreten Vorhaben
kooperativ umsetzen.
Über das erneute anonyme Erfassen der Wahrnehmungen der Lehrkräfte
können sowohl die Schulentwicklungsarbeit als auch die Fortschritte
im Rahmen von Friedenserziehung intern evaluiert und neu
ausgerichtet werden.
Die Moderatorinnen und Moderatoren wurden über die Religionspädagogischen Zentren von Evangelischer und Katholischer Kirche in Bayern ausgebildet und können über die Evangelische Schulstiftung angefordert werden. Bei Bedarf begleiten sie den weiteren Schulentwicklungsprozess.
Durch das erneute anonyme Erfassen der Wahrnehmungen der Lehrkräfte kann nach ein bis zwei Jahren die Schulentwicklungsarbeit evaluiert, zertifiziert und neu ausgerichtet werden.